Allerlei

I. Linsen
Eine akustische Linse kann aus einem mit Kohlendioxid gefülltem "Luft"-Ballon bestehen.
II. Spiegel
Akustische Spiegel sind gerade oder gebogene Wände. Es gibt berühmte Flüstergewölbe:
  • Die Kuppel der alten Hall of Representatives im Capitol in Washington.

    Bei Touristen-Führungen bekommt man folgende - nicht historisch verbürgte - Geschichte erzählt: Einer der Senatoren, wohl im letzten Jahrhundert, war immer ungewöhnlich gut über die Absichten der Opposition informiert. Dabei saß er immer im Senat auf seinem Platz, den Kopf in die Hand gestützt, und schien zu dösen!

    Erst viele Jahre später kam man auf sein Geheimnis: Er saß am Ende eines Flüsterbogens, d. h. von seinem Platz aus konnte er ­ auf Grund der Architektur und der Akustik ­ bestens mithören, was bestimmte Oppositionspolitiker, nämlich diejenigen am Ende dieses Flüsterbogens, sich zuflüsterten... (aus einem EMail von Burkhard Meißner)
  • In den Kerkern von Syrakus gab es das "Ohr des Dionysios".
  • Die Kathedrale von Agrigent in Sizilien. Ein Beichtstuhl stand lange Zeit im Brennpunkt der Akustik...
  • Die Flüstergalerie in der Kuppel der St. Pauls-Kathedrale in London.
  • In Sagan (Polen) können in der Klosterbibliothek diagonal geflüsterte Gespräche geführt werden.
  • In Görlitz (Deutschland) ist der Flüsterbogen als Hörenswürdigkeit zu nennen.

Der Flüsterbogen in Görlitz

Eine kleine akustische Fundgrube ist in Peking zu finden:
Der Himmelsaltar (Himmelstempel)
Vielen Dank an Cajo Kutzbach für diesen Tipp
Es gibt dort eine runde, dreiteilige Altarterrasse mit dem "Stein des Mittelpunktes der Erde" im Zentrum der obersten Plattform. Stellt man sich auf diesen Stein, dann verändert sich die eigene Stimme hin zu einem volltönenden Schauspielerorgan. Und das, obwohl man völlig im freien steht.
Nebenan ist das Kaiserliche Himmelsgewölbe, umgeben von einer kreisförmigen Mauer.
Mit freundlicher Erlaubnis von Cajo Kutzbach
Dort stehen die Besucher an den Wänden, als ob sie (zumindest die Männer) mal müssten, aber in Wirklichkeit ist das natürlich eine grandiose Flüstergalerie.
Vor dem Himmelsgewölbe befinden sich drei erhabene Steine. Stellt man sich darauf und klatscht in die Hände, so hört man - je nach Stein - ein einfaches oder sogar zwei- oder dreifaches Echo. Leider kein Bild Bei dem dort herrschenden Touristentrubel gehen diese akustischen Delikatessen allerdings leider unter.

Laubersheimer Eine weniger berühmte Flüstergalerie:

An der Straßenbahnhaltestelle Nieschlagstraße in Hannover hat der Designer Wolfgang Laubersheimer paarweise gegenüberliegende Parabolscheiben installieren lassen, die den in den jeweiligen Brennpunkten sitzenden Wartenden quer über die Straße hinweg eine leise Plauderei ermöglichen.
III. Resonanz
Das Zersingen eines Glases scheint Sängerlatein zu sein:
http://www.swr.de/wiesoweshalbwarum/archiv/2002/12/12/beitrag3.html (Link leider defekt)

Zurück zur "Akustisches" Letzte Änderung 22.4.2005