Schlot

Schlote sorgen für das bessere "Ziehen" von Öfen, Minischornsteine (Lampengläser) auf Petroleumlampen für eine hellere (und gleichmäßigere) Flamme. Heiße (verbrauchte) Luft steigt nach oben (jedenfalls die, die heißer ist als die umgebende Luft), und kalte (frische) Luft wird unten angesogen. Eine Spirale über einer Flamme dreht sich, ein Ventilator auch (...die guten alten Weihnachtspyramiden). In einem Schlot geht das alles besser. Eine Art Treibhaus mit einem riesigen Schlot kann eine Turbine antreiben, aber leider ist der Wirkungsgrad gering. Für 100 Megawatt wären 11 km2 Überdachungsfläche notwendig. Termitenhügel sind im wesentlichen Schlote, die der Kühlung des Wohnsitzes (ca. 2 m unter der Erde) dienen.
Ein Hand-Schlot ist schnell zu bauen: ein Korken, darin eine Nadel mit der Spitze nach oben, ein kleines Stückchen rechteckiges Papier, eine möglichst warme Hand. Das ist alles. Die diagonal gegenüberliegenden Ecken des Papiers falte man jeweils auf- und abwärts, setzte es vorsichtig ausbalancierend auf die Nadel und halte die Hand daran, wie die Abbildung zeigt. Mit genügend warmen Händen (und dem entsprechenden Brimborium) wird sich der kleine Ventilator eindrucksvoll zu drehen beginnen.


Schlichting, Hans-Joachim; Ucke, Christian:
Die Weihnachtspyramide - eine thermodynamische Entzauberung
Physik in unserer Zeit 33 (2002), Heft 6, 284-286
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Zurück zu "Warmes" Letzte Änderung 17.12.2002